@benflavor auf Twitter im Januar 2018

• Was bleibt dem Intellektuellen für eine letzte Bastion? Vielleicht jene, EMPÖRUNG ARTIKULIEREN zu können, da ZORN und SPRACHVERMÖGEN zwar selten sind & kultiviert werden müssen, aber sich nicht ausschließen.
• Wenn normative Urteilsfindung an den Tag tritt, müsste sich immerhin die Gleichgültigkeit als Option geschlagen geben. Doch kann dergestalt einem Versinken im Relativismus vorgebeugt werden?
• Bin ich ehrlich, wäre ich selbstredend nur zu gern ein einflussreicher Interpret & Gestalter literarischen Geschmacks, der politische Stellungnahme hinter hochästhetischen Urteilen versteckt.
• Zwischen politischer Attitude und intellektueller Qualität trennen zu wollen, bedeutet, sich ganz bewusst auf sehr dünnes Eis zu begeben. Was dann zunächst elegant aussehen kann, führt womöglich sehr plötzlich zum Einbruch.
• Es ist an der Zeit, moralischen Ernst, politisches Engagement und ethische Strenge weniger hinter Ironie, Witz und gespielter Unbekümmertheit zu verstecken.
• Sein Geist glich einem preisreduzierten Mängelexemplar: billig, beschädigt und abgegriffen.
• Führt die Subjektivierung in extremo zu einer Verhinderung einer gemeinsamen Lebensrealität bzw. eines gemeinsamen Diskurses, in dem man (auch) auf Widerspruch stößt? Die „Für-mich“-Strategie scheint mir analog zur Ironisierungsinflation mittelfristig dünnes Eis.
• Wenn Deine einzige Sorge am Morgen lautet: „Werden meine Ads performen?“ statt „Wie komme ich an sauberes Trinkwasser?“ oder „Wird sich die Wunde vom Bombensplitter beim Kind weiter entzünden?“
• Hinter der Furcht vor der Katastrophe scheint mir hintergründig, vielleicht auch unbewusst, die Sehnsucht nach dem „reinigenden Unglück“. Sich wappnen? Nein, vielmehr sich ein Staatsversagen wünschen, um die Sicherheit und Ordnung nach eigenen politischen Vorstellungen zu prägen.
• Bin mir bei einigen Timeline-Hackfressen hier nicht sicher, ob sie selbst von Bomben abgerissenen Kinderärmchen die „Einreise“ verweigern würden, da diese lediglich frech und unberechtigt in ihren Geldbeutel greifen würden.
• „Wie ich einmal geboren und vom Einzelkind zum Arztsohn wurde“ – meine tragische Autobiographie
• Also, Krypto-Orthographie und eine ebensolche Zeichensetzung beherrschen hier schon unheimlich viele Timeline-TeilnehmerInnen.
• Ist Dein Gesicht eigentlich eine „dramatisierte Form von Gesicht-Vorlage 01“?
• Um die Wartezeit auf sein IS-Praktikum im Jemen zu überbrücken, entschloss er sich, als Paketzusteller in der Vorweihnachtszeit in einer deutschen Großstadt zu jobben. Leider überlebte er nur vier Tage.
• Die #GroKo-ODER-#Neuwahlen-Denke und -herbeischreibe zeugt vor allem von wenig Sachkenntnis im Verfassungsrecht.
• „From now on it’s gonna be only America’s thirst!“ Trenne mich von diesem Werbeslogan; US-Biermarken können ihn ab sofort gegen Lizenzgebühr benutzen. Buy out möglich.
• RELEVANZ plus INITIATOREN plus RESSOURCEN ergibt PROJEKTSTART. Meist kann man maximal EINEN Faktor ausgleichen.
• Deutsche Nachrichten sprechen oftmals vom „Kurznachrichtendienst“ #Twitter – manchmal wünscht man sich ganz arg, dass es doch nur so wäre!
• „Engagierte Debatte“ und „lebhafte Diskussion“ sind meine Lieblingsbeschreibungen politischer Sitzungen. #Combatives #HandToHand
• Das Problem von Ironie: Während treffende unheimlich schwierig zu äußern ist, ist mittelmäßige zu leicht zu erstellen.
• Rechtsnationalistisch, rechtsextremistisch, rechtspopulistisch – die Drei von der zündelnden Tankstelle.
• Was bringt mich ins Training? Spaß? Motivation? Vielleicht auch. Aber es ist in erster Linie Disziplin. Disziplin sorgt dafür, dass ich seit Jahren Woche für Woche da bin. And guess what, Spaß und Freude sind tatsächlich deren Begleiterin. Aber sie steht zuerst auf der Matte.
• WIE über eine Person schreiben? Ein Tipp: Sich über Personen dergestalt äußern, als dass man es ihnen einen Tag später auch so ins Gesicht sagen könnte.
• Tipp für Pendler: Resozialisiert und deradikalisiert Euch! Ihr seid tickende Zeitbomben!