Filmsichtung „Joker“

Joker ist eine US-amerikanische Comicverfilmung von Todd Phillips aus dem Jahr 2019. Der Film erzählt die sogenannte Origin-Story von Arthur Fleck, dargestellt von Joaquin Phoenix. Der fiktive Schurke, der unter dem Namen Joker in den DC Comics als Clown mit weißem Gesicht auftaucht, stiftet kichernd Anarchie und ist der notorische Gegenspieler von Batman.“ (Quelle)

Nein, den Vorwurf, der Film erwecke Mitleid mit einem Mörder, kann ich nicht gelten lassen. Als Joker mag Fleck zwar wie eine getriebene Figur wirken, aber sie hat dennoch jederzeit die Kontrolle. Zu jeder Zeit entscheidet sie bewusst, den nächsten Schritt zu tun. Zu schießen, zu stechen, zu tanzen, zu manifestieren. Und dennoch: Was der Joker im TV-Studio sagt, gilt auch für den Film selbst: Er ist nur oberflächlich politisch. Es bleibt bei Referenzen, bei visuellen Codes des Widerstands, ohne die entsprechende Gravitas zu entwickeln. Das macht den wunderschön fotografierten JOKER keineswegs zu dem Comicadaptionsblender, den so manche Kritik herbeischreiben möchte, lässt es aber andererseits auch nicht zu, ihn nachhaltig als subversives gesellschaftliches Spiegelbild zu lesen.