20 Jahre Playstation – wie kam die Hardware in MEIN Haus?

Angesichts des runden Playstation-Geburtstags habe ich heute, am Tag der Deutschen Einheit, ein wenig wirr auf dem Balkon gestanden, Wäsche aufgehangen und überlegt, wie das so war. Wie was war, seniler, alter Mann, mögt Ihr jugendlich-naiv-keck einwerfen. Zeit, Freunde, nehmt Euch die Zeit!

Ich dachte dabei weniger an die vielen Stunden des staunenden, überraschten und erfreuten Spielens, sondern zunächst einmal an die Umstände, wie die erste Playstation (SCPH-1002) zu mir ins Haus kam. Nachdem mein Hausflur Nachbar MK (auf Twitter als @net_maniac unterwegs!) bereits längere Zeit ein solches Technikwunder besessen hatte, wollte ich nicht zurückstehen und … war über den Preis schokiert.

Wenn heutige Let’s Player noch wüssten, was eBay ist, hätte ich nun diesen Vergleich benutzt: Ich blickte in jede Ausgabe der Kurz & Fündig (das eBay bevor es eBay gab)…aber das klappt ja nun nicht mehr. Also vielleicht so: Ich blickte in jede Ausgabe der Kurz & Fündig (das ist wie Shpock nur als Printformat!), bis ich schließlich eines Tages, tata, kurzum fündig wurde.

Um ehrlich zu sein, das war zeitlich anders, als es nun den Eindruck erwecken mag. 1995 war es mitnichten soweit. Auch nicht 1996. 1997. 19…doch…1998 war es schließlich so weit. Ich hatte – relativ spät erwirtschaftet – meinen Führerschein in der Tasche, schwang mich hinter das Steuer des 190-D-Metzgerbenz (in dunkelblau!) aka Vattis Dienstwagen und fuhr nach…ja…nach Landshut – genau dort, wo der Atomstrom blüht..in etwa.

Nachdem ich eine Zeitlang durch die kleinen beschaulichen Gässchen gefahren war, lag das Ziel vor mir: eine schmucklose Doppelhaushälfte mit dem Charme Hannovers um 1982. Ich hatte mich dem Sohn des Hauses „Patrick“ telefoniert (per Festnetz), um den Zeitpunkt der Übergabe zu klären – nun aber öffnete mir die Mutter des besagten Teenagers (oder Patrick hatte eine Vorliebe, über die ich an dieser Stelle nicht sprechen möchte). Die Mütterchen sah mich etwas skeptisch an, vermutlich rechnete sie im Kopf die Wahrscheinlichkeit durch, mit der der bärtige Mann mit fast 2m ein Küchenmesser zücken würde und…egal.

Ziemlich schnellt stellte ich fest, dass Patrick gerne einen anderen Preis haben wollte, seine Mutter allerdings diejenige war, die in Verhandlung treten sollte. Die Sätze gingen hin und her, die Situation drohte schon zu eskalieren, als ich beendend feststellte: Gut, vielleicht findet Patrick einen anderen Käufer. Dann gehe ich nun. Mit dem Geld von Patrick für den verfahrenen Sprit und einer Aufwandsentschädigung. Dabei wippte ich etwas (das ist erfunden).

Fünfzehn Minuten später saß ich wieder im Auto auf dem Weg nach München (mit der Playstation). So war das 1998.

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