Spielejahresrückblick 2014 (Teil 5)

Die in meinen Augen beste Marketingkampagne des Jahres lieferte Wolfenstein: The New Order ab. Über den Shooter selbst schrieb ich bereits an anderer Stelle: „Zusammen mit den Titeln Doom und Quake bildet Wolfenstein bis heute die Trias der bundesdeutschen Shooter-Sozialisation“ und lobte gleichermaßen: „Im Kern bleibt “Wolfenstein: The New Order” dasjenige “Wolfenstein”, das die Fans der Serie seit ewigen Shooter-Zeiten lieben.“ Das wirklich Herausragende rund um William “B.J.” Blazkowicz ist das, was sich der Publisher als Begleitmaterial erdachte. Da ist zum einen die schauderhaft-ansprechende Visualisierung des alternativen Zeitstrahls im 20. Jahrhundert durch eine Reihe von Trailern. Zum zweiten hat man aber noch tiefer in die Trickkiste gegriffen und kreierte für das Spiel ein pseudopopkulturelles Erinnern in Form eines fiktiven Musiklabels namens Neumond Records. Die Firma hat ein paar kecke, parodierende Hits am Start wie Mond, Mond, Ja, Ja oder Mein kleiner VW. Auf die Sorge angesprochen, die Parodien könnten in den falschen Kreisen auf großen Zuspruch treffen, wurde seitens des Publishers übrigens entgegnet: „“Everyone had the same goals: no one wanted to create propaganda or create something that could be used for propaganda. (…) If you translate the lyrics, they’re pretty benign: they’re just love songs, or fun pop songs. (We) hired as many non-Aryans as (we) could for this project. (…) A lot of our artists were Jewish or black or gay.”

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