Humor ist harte Arbeit…und in Spielen nicht sonderlich oft anzutreffen. Ob die Geschichte um den alternden Actionspiel-Star Matt Hazard, der in einem großen Comeback noch einmal alles geben soll, genug Lachpotenzial bietet, um die Spieler dieser Welt in Eat Lead: The Return of Matt Hazard an das Pad zu fesseln, offenbart Euch unser Test. „It’s gamepals.de time!“
Spieler können sich bereit machen für ein fiktives Wiedersehen mit dem weltweit bekanntesten Computerspielhelden der 1980er Jahre. Matt Hazard, eine Mischung aus Bruce Willis und Chuck Norris kehrt aus dem Ruhestand zurück und feiert sein „Next-Gen-Comeback“ gegen seine alten Widersacher in einer höchst amüsant gemeinten Parodie der letzten 25 Jahre Gaminggeschichte.
Ach, Humor in digitalen Spielen! Wann ging das zuletzt gut? Ich meine nun nicht die unfreiwillig lustigen Ausrutscher wie die missratene deutsche Stimme des Master Chief oder die Übersetzungskünste der Epic-Shooter Spezialisten (Ich bin im Bereich, Liebling!“, sondern, intendierter Humor. Vielleicht bei Edna Bricht Aus? Das Motiv „Film im Film“ ist nicht neu und wird auch immer wieder gerne benutzt, „Spiel im Spiel“ hingegen ist (noch) relativ frisch und unbenutzt. Letzten Endes ist dies einer der wenigen Pluspunkte des gesamten Spiels.
Mit Eat Lead: The Return of Matt Hazard erwartet den Spieler abseits der zugegeben kuriosen Handlung ein unterdurchschnittlicher Third Person Shooter. Durch den Plot trifft der Spieler auf die verschiedensten Gegnertypen. An schießwütigen Cowboys und Karatekämpfern fehlt es nie, an deren KI allerdings schon. Nicht durch Cleverness, sondern durch Widerstandsfähigkeit überzeugen die Schergen in den höheren Schwierigkeitsgraden. Dabei flankieren die Gestalten zwar ab und zu, aber stets tun sie dies, weshalb, erahnen lediglich die Programmierer, über die rechte Seite. Die Vorwärtsbewegung ist verständlich, schließlich hätte man selbst auch keine Lust, sich in der unglaublich einfach gestrickten und hässlichen Levelarchitektur aufzuhalten.
Mittlerweile genreüblich kann der Spieler auf ein Coversystem vertrauen, wobei das zitterfreie Blindfeuern erstaunlich einfach und zielsicher gelingt. Neuartig ist das so genannte „Point and Cover“-System: Hierbei wird zunächst die nächste Deckung anvisiert und markiert, hinter der man Schutz suchen möchte. Anschließend wird das Sprinten zur Deckung einfach per Knopfdruck ausgelöst. Ähnliche Agilität wünscht man sich aber auch abseits der Schutzsuche. Der Actionheld ist eine recht träge Figur – da kommt die Granatenwurffreudigkeit der Gegner gerade (nicht) recht.
Fazit
Der erste Schreck war groß – hatte ich vielleicht die Konsole verwechselt? Die Packung straft mich Lügen, es handelt sich wirklich nicht um ein Original Xbox Spiel. Zwar lassen manche Spielstellen schmunzeln, doch in erster Linie kommt es bei einem Spiel schließlich auf das Gameplay an, und das ist leicht unterdurchschnittlich! Abgesehen von der mangelnden Augenweide, enttäuschen Gegner-KI und mageres Level- und Sounddesign. Über die Grundessenz eines guten Actionfilms, nämlich der des Sidekicks für den Helden, geht das Spiel in Form einen abwesenden Koop-Features auch hinweg. Schade um die Meta-Ebene.
Publisher D3 Publisher
Entwickler Vicious Cycle
Genre Third Person Shooter
Auch erhältlich für PS 3
Wissenswert
Wer aufgrund der markigen Sprüche des Protagonisten Matt Hazard Lust bekommen hat auf ein paar kernige 1980er-Actionfilme, dem sei als Einstieg Red Scorpion, Delta Force und American Fighter empfohlen. Testosteronanstieg um 150% garantiert!
Positiv
Humorige Einlagen
Ordentliches Voice Acting
Negativ
Gegner-KI sehr schwach
Grafik äußerst spartanisch
Mangelhafter Multiplayer
Sounddesign mangelhaft