Durchgespielt „The Walking Dead: A Telltale Games Series“

Als Haptikliebhaber kaufte ich für meine Freundin das romantische Untoten-Abenteuer The Walking Dead: A Telltale Games Series als US-Import für die Xbox 360. Wie wir dann schnell herausfanden, als wir den Titel spielen wollten, hat das Spiel UNSINNIGERWEISE einen Regio-Code. Gut, also dann doch als einzelne Episoden. Mit meinem Account kaufen und Steffi spielen lassen…ach so, geht ja nicht. Mit meinen MS-Punkten das Spiel für ihren Account kaufen…ach so, geht ja nicht. Willkommen in der neuen Welt. Der schönen. Gut, also…Steffi kauft ihr Weihnachtsgeschenk erst einmal selbst, und schon kann es losgehen.

Es war schlichtweg unmöglich als Person, die in sozialen Netzwerken unterwegs ist und sich gamesaffin gibt, die Spiele-Adaption des Comics (die erschreckend viele Menschen nur als TV-Serie kennen), zu ignorieren. Noch schwieriger ist es, das allgemeine Lob zu übersehen. Diese Vorschusslorbeeren und die Tatsache, dass ich die Zombie-Vorlage liebe, brachte mich schließlich dazu, über meinen Anti-Adventure-Schatten zu springen (…und mich zu interessieren).

5 Folgen umfasst das Spiel. Und tatsächlich wird jede Episode noch dunkler, noch verzweifelter und noch emotional-anrührender. Das komplette Spiel ist, was die Gefühlsklaviatur betrifft, großartig-konventionell gescriptet – die Schreiber wissen genau, welche Knöpfe sie zu welchen Zeit drücken müssen, um pseudo-moralische Zwickmühlen (natürlich war wieder in 9 von 10 Publikationen zu lesen, dass es TATSÄCHLICH „moralische“ Entscheidungen des Spielers ginge, was selbstredend albern ist) fantastisch einzusteuern. Comic relief findet man übrigens, wenn ich nichts übersehen habe, tatsächlich nur einmal in den 5 Episoden (hier mag man mich gerne korrigieren).

Die Spielmechanik ist, auf das Genre reduzierend betrachtet, einfach gehalten und einsteigerfreundlich – die Rätsel dürften niemanden überfordern und wenn sie dies doch tun sollten, fuck it, dann schaue ich einfach in meinen Walkthrough. Wer seinen Lebenssaft durch Stolz auf durchgespielte Titel bezieht, sollte sowieso auf eine verdammte Couch und einem bärtigen Mann seine Probleme erzählen. Cheating is winning. And winning is nothing. Deal with it. Ach so, der Grafikstil. Der ist hübsch. Was ist schon hübsch, @benflavor! Gut, stimmt. Er ist…passend? Auch nicht besser. Wiedererkennungswert? Ach, was weiß ich. Season 2 ist unterwegs, las ich, gut so. Moment, JETZT weiß ich es! Die Grafik ist geeignet, um einen Look zu kreieren, den man wiedererkennt. Eine Formel vielleicht sogar – den auf diese Art und Weise (Adventure light + gutes Script + Cliffhanger-Dramaturgie) könnte JEDES Franchise angegangen werden (Mass Effect anyone?).

Und das Ende? It’s not about the ending, it’s about the voyage. Oder so.

 

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