Comicrundschau September 2011

Langsam kündigt sich der Herbst an; der ein oder andere Regentag lud bereits dazu ein, die Füsse hochzulegen und in feinen Comics zu schmökern. Auch auf meinem Schreibtisch landeten wieder ein paar feine Vertreter der Zunft – für die Bemusterung habe ich zu danken.

100% Marvel 57: Captain America – Super Soldier

 

Er ist nicht nur Marvels neuester Filmstar, sondern auch die Helden-Ikone schlechthin: Captain America! Allerdings hat Steve Rogers Schild und Kostüm einstweilen weitergegeben, um anderen Aufgaben nachzugehen. Ausgerechnet jetzt scheint ihn die Vergangenheit heimzusuchen, in der er als Cap so viel gewonnen, so viel verloren und so viel geleistet hat.

Fast schon mehr Krimi denn klassische Superhelden-Story – das tut dem Helden recht gut. Im Zeichenstil konventionellst hat der Band daher seine ehrliche Berechtigung.

Marvel Noir: Luke Cage

 

Die Prohibition hat Harlem fest im Griff, als der unaufhaltsame Luke Cage in sein altes Revier zurückkehrt. Lukes alter Freund Willis Stryker ist inzwischen der Pate von Harlem, und er möchte Cage gerne in seiner Crew haben – und unter seiner Fuchtel!

Immer noch bin ich der Marvel Noir-Reihe recht zugetan, klar, gab es so manche Noir-Konstrukte, doch insgesamt war die Serie ein Gewinn für das Superhelden-Universum. Cage ist von sowieso von „dieser“ Heldenwelt weit entfernt. Der Band ist stimmig und strahlt so viel Blues aus wie 10 Abende im Jazzclub. Gelungen!

Mass Effect 2: Evolution

Mac Walters, der Haupt-Autor von MASS EFFECT 2, enthüllt die Origin des geheimnisvollen Unbekannten. Gemeinsam mit Koautor John Jackson Miller (STAR WARS) und Zeichner Omar Francia (STAR WARS) erzählt Walters von den gefährlichen frühen Tagen der Menschen auf der galaktischen Bühne und welche zentrale Rolle der Unbekannte dabei spielte.

Ach, was soll ich sagen? Ich greife gerne blind zu, wenn Mass Effect auf einem Medium steht. Und hier wurde ich nicht enttäuscht. Keine Packungslüge – tatsächlich erfährt man en detail, wie der Unbekannte zum Unbekannten wurde – inkl. höchst tragischer Wendungen! Schmachz!

Conan 16: Schlacht am Ilbars-Fluss

Conan hat sich in der Schlacht für das bedrohte Reich Khoraja binnen kürzester Zeit einen Namen gemacht und steht bei Prinzessin Yasmela hoch im Kurs. Da jedoch kommt ein Prinz in die Stadt, der Übles im Sinn hat und das gesamte Gefüge plötzlich ordentlich auf den Kopf stellt.

Yeah, Conan muss einstecken! Und zwar nicht übel. Ein sattsam brutaler Band voller Endgültigkeit? Nicht ganz, denn der Barbar weiß sich natürlich am Ende zur Wehr zu setzen. Zeichnerisch zudem recht dynamisch! Eine sichere Bank.

The Unwritten 1

Tommy Taylor ist die Hauptfigur von Fantasy-Romanen, die zu einem Phänomen geworden sind. Fans feiern die Geschichten auch in der Hoffnung, dass der verschwundene Autor, Wilson Taylor, eines Tages wieder auftaucht, um ein letztes Abenteuer zu schreiben. Doch dann gibt es da auch den echten Tom Taylor, den Sohn, den Wilson im Stich gelassen hat. Er war die Inspiration für den Teen-Magier und wird weltweit verehrt. Ein ganz bequemes Leben. Aber auch die Hölle auf Erden. Doch plötzlich werdenunheimliche Parallelen zwischen Toms und Tommys Leben offenbar, und Tom wird in eine seltsame literarische Unterwelt gezogen, in der die Macht des Erzählens mindestens so stark ist wie ein Zauberspruch.

The Unwritten haut mich aus den Socken! Auf Anhieb ganz weit vorne in meiner Favoritenliste, da die Geschichte mich völlig fesselte. Von Anfang an laufen die Ereignisse auf ein spannendes Finale zu und immer wieder unterbrechen Texteinschübe die Geschichte. Sehr gut. Sehr, sehr gut. Kaufpflicht.

Fell

Die Geschichten handeln vom Leben des Polizisten Richard Fell, der in die Stadt Snowtown versetzt wurde. Die Gründe für seine Versetzung bleiben zunächst unbekannt. Das Stadtbild von Snowtown ist von Kriminalität und Armut geprägt und bietet eine sehr düstere Handlungskulisse. Die Bewohner stehen dem Protagonisten in der Regel feindselig oder verzweifelt gegenüber. Fells Behörde ist hoffnungslos unterbesetzt: Es gibt nur „dreieinhalb Beamte“ (einer ist gehbehindert) für den ganzen Bezirk (Fell #1). Trotz der desolaten Zustände ist Fell entschlossen das Verbrechen in der Stadt zu bekämpfen.

Ebenfalls ein Volltreffer! Zeichenstil abartig gelungen, Geschichten absolut packend und originell.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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