So viel vorweg: Auf meiner Ausgabe ist unten rechts das Wörtchen „Analyse“ zu lesen. Es ist falsch. Es ist eine Streitschrift, eigentlich eine Polemik. Aber das macht den Lesestoff nicht uninteressanter. Im Gegenteil, die medienkritischen Töne, die sich über die ca. 230 Seiten leider sehr oft in ihren Gedankengängen und Argumenten wiederholen, lesen sich durchaus amüsant, wenn auch unnötig pessimistisch, manchmal einfach beleidigend. Das Weltbild des Autors als technophob zu bezeichnen, wäre euphemistisch. Als regelmäßiger Videospieler, der durchaus die alten Kulturtechniken zu seinem Vorteil zu nutzen weiß, gleichzeitig aber auch Podcasts hört/produziert und auf facebook & Co herumhängt, jedoch seine Wissenschaftlichkeit davon nicht torpediert sieht, widerspreche ich einigen Passagen/Thesen des Buchs ausdrücklich, aber stets mit einem Lächeln und Sympathie. Eine Sache möchte ich aber zum Schluß dennoch anmerken: An einer Stelle schießt sich der Autor auf die von ihm benannte „Awardisierung“ ein. Zitat: „Auch in der Denkrichtung von awards zeigt sich ausnahmslos die ökonomische Logik des Wettbewerbs. […] Oft geht es bei diesen Preisen nur um Techno-PR, um ein Zelebrieren des schönen Scheins […].“ (S.211) So weit so gut. Was stellt man aber fest, wenn man sich den Umschlag des Buches genauer ansieht? Lobende Worte auf der Rückseite von: Professor Konrad Paul Liessman, Philosoph und „Wissenschaftler des Jahres 2006“, Universität Wien. Wenn sich da mal nicht die Katze in den Schwanz beißt.